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Teurer Verzicht auf die Muttersprache

Ein wegweisendes Urteil erstritt das kanadische Ehepaar Michel und Lynda Thibodeau kürzlich in Ottawa: Die per Gesetz zur Gleichbehandlung der englischen und französischen Sprache verpflichtete Air Canada hätte mit dem Wort „lift“ auf dem Verschluss des Sicherheitsgurtes die Passagiere nur auf Englisch angesprochen. Außerdem wäre die französische Übersetzung von „exit“ in kleineren Buchstaben angegeben, neben verschiedenen anderen Anzeichen von Ungleichbehandlung von Englisch und Französisch durch die Fluggesellschaft, welche den beiden aufgefallen waren.

Das Gericht gab den Klägern in vollem Umfang Recht und verurteilte Air Canada zu 21.000 Dollar Entschädigung für die erlittene Diskriminierung. Außerdem muss sich die Fluggesellschaft schriftlich bei den Thibodeaus entschuldigen und die inkriminierten Hinweisschilder in ihren Flugzeugen entfernen.